Ich habe das beste Pferd der Welt. Seit sechzehn Jahren begleitet mich meine Stute Mira. Aber mit den vielen Verletzungen und Krankheiten, die sie in dieser Zeit hatte, gibt sie dem Sprichwort „Pferde zu besitzen und Pferde zu reiten sind zwei verschiedene Hobbies“ eine ganz neue Bedeutung.
Wenn Mira früher wieder einmal im Krankenstand war, habe ich je nach Grad ihrer Beschwerden mit Enttäuschung, Verzweiflung oder sogar Angst reagiert. Glücklicherweise habe ich dank des Resilienz-Trainings einige Ansätze gefunden, die mir helfen, gelassener zu reagieren. Hier sind einige Beispiele dafür:
· Akzeptanz: Ja, Mira lahmt tatsächlich wieder und das schon länger als nur ein paar Tage. Ich kann es mir also nicht als einen Taktfehler oder Muskelkater schönreden. Ich muss handeln.
· Verantwortung: Ganz klar – es ist unethisch, ein lahmes Pferd weiterhin zu reiten.
· Optimismus: Es war schon schlimmer und das haben wir auch bewältigt. Mira ist in der Vergangenheit wieder gesund geworden und ich habe nach ihrer Genesung schöne Stunden im Sattel verbracht. Ich bin guter Dinge, dass es wieder so sein wird.
· Netzwerkorientierung: Ich habe einige tolle Tierärztinnen, Osteopathen und andere fähige Leute in meinem Freundeskreis, die mir mit Rat und Tat zur Seite stehen.
· Selbstwirksamkeit: Mittlerweile habe ich selbst ganz viel Wissen und Fähigkeiten, die ich anwenden kann, um Mira zu helfen.
· Lösungsorientierung: Für die Zeit, wenn Mira im Schritt und Trab wieder gerade geht, entwickle ich einen Reha-Trainingsplan.
· Blickwinkelveränderung: Ich kann die empfohlenen Schrittspaziergänge an der Hand nutzen, um an Miras Unsicherheit im Gelände zu arbeiten. Das kommt sonst immer zu kurz.
· Dankbarkeit: Ich wiederhole - ich habe das beste Pferd der Welt und durch Miras Gesundheitsthemen habe ich zu einem völlig neuen Umgang mit Pferden gefunden, der meine Art, Pferde zu trainieren, grundlegend zum Besseren verändert hat.
Ich bin aber natürlich auch nur ein Mensch und es gibt Momente, in denen ich Selbstmitleid empfinde, besonders wenn ich zu viel Zeit auf Instagram verbringe und all die glücklichen Reiter sehe, die viel Spannendes mit ihren Pferden erleben dürfen. Aber diese Momente halten dank meiner neuen psychischen Widerstandskraft nicht lange an.
Und was ist mit Zukunftsorientierung, auch einem Aspekt des Resilienz-Trainings? Natürlich ist es mein Ziel, dass ich Mira wieder reiten und längere Ausritte sowie intensiveres Bahntraining absolvieren kann. Aber das liegt schlussendlich nicht nur in meiner Hand. Mehr zu meinen Gedanken zur Zielsetzung im Zusammenhang mit Pferden wird es in einem extra Beitrag geben.
Hast du auch Themen, die dir emotional zusetzen? Möchtest du mit Gleichgesinnten Lösungen dafür finden und mehr Leichtigkeit in deinen Alltag bringen? Dann melde dich zum Resilient Reiten Workshop am 25. Mai in Graz Umgebung an. Hier der Link zur Veranstaltung! https://fb.me/e/7ks1eSUwg