Der November ist der Monat, der meine Resilienz am meisten auf die Probe stellt. Vor allem in Bezug auf meine Tätigkeit als Reitlehrerin. Im Sommer stellen sich viele den Beruf als Traumjob vor, mit frischer Luft, Sonne und Pferdeduft. Im Spätherbst sieht die Realität anders aus.
Hier im Tal löst sich der Hochnebel tagelang nicht auf. Die Temperaturen liegen unter zehn Grad und zusammen mit der Luftfeuchtigkeit friert man richtig in der Reitbahn, wenn man stundenlang steht und unterrichtet. Die Nächte werden zunehmend länger und die Pausen immer kürzer, weil sich sowohl der Unterricht als auch die Bewegung meines eigenen Pferdes bei Tageslicht ausgehen müssen. Warum? Leider verfügen weder ich noch der Großteil meiner ReitschülerInnen über eine Halle. Was die Heimfahrt im Dunklen angeht, hängt auch noch keine fröhliche Weihnachtsbeleuchtung, welche die Stimmung aufheitern könnte, und es gibt auch noch keine Neujahrsvorsätze, die einen motivieren.
Was hilft mir, damit umzugehen? Da gibt es zwei Dinge!
1) Ich verändere meinen Blickwinkel, um Positives zu sehen. Zum Beispiel:
• Der Boden ist noch nicht gefroren. Man kann gut in allen Gangarten trainieren.
• Keine Fliegen!!!! Die kleinen Mistviecher haben die Pferde bis in den Oktober hinein terrorisiert.
• Draußen ist es oft nicht so schlimm, wie es aussieht, wenn man aus dem Fenster schaut. Vor allem, wenn man in Bewegung bleibt!
• Die Badewanne und die heiße Tasse Tee am Feierabend tun sooo gut!
2). Ich denke mir Strategien aus, die mir in dieser für mich schwierigen Jahreszeit helfen, bei Laune zu bleiben.
• Wenn keine Sonne den Himmel erleuchtet, dann suche ich beispielsweise gezielt schöne Farben aus. Einen goldenen Haflinger über bronzene Blätter zu reiten, macht auch glücklich!
Welche Strategien hast du, um deine Stimmung in der tristen Jahreszeit zu heben?